Aktuelles
2024 | 2025
Ausstellung
Zwischen Hoffen und Bangen. Die "Grüne Freiheit" Angerland
und die kommunale Neugliederung
2025 jährt sich zum 50sten Mal die kommunale Neugliederung, die zum 1. Januar 1975 die Landkarte Nordrhein-Westfalens grundlegend verändert hat.
Dass staatliche und kommunale Verwaltungsstrukturen nicht statisch sind, sondern einem Anpassungsdruck durch sich verändernde demographische, wirtschaftliche oder technische Verhältnisse unterliegen, hat in der Geschichte mehrfach zu Neugliederungen kommunaler Räume geführt. Bereits am 29. Juli 1929 beschloss der Preußische Landtag das Gesetz über die kommunale Neugliederung des rheinisch-westfälischen Industriegebietes. Nur rund 45 Jahre später erfolgte die zweite einschneidende Gebietsreform. Hintergrund hierfür war die Erkenntnis, dass die Gemeindestrukturen in der sich rasant entwickelnden Nachkriegsgesellschaft nicht mehr zeitgemäss waren. Durch das so genannte Düsseldorf Gesetz v. 10. September 1974 (GV. NW 1974, S. 890) wurde auch der südliche Regierungsbezirk Düsseldorf neu gegliedert, zu dem das alte Amt Angerland zählte.
Mit der Gebietsreform von 1975 wurde das Amt Angerland, die "Grüne Freiheit", nach langem Kampf um Selbständigkeit in einer neuen Stadt Angerland aufgelöst und die amtsangehörigen Gemeinden zum 1. Januar 1975 der neu gebildeten Stadt Ratingen im Kreis Mettmann (Breitscheid, Eggerscheidt, Hösel, Lintorf) sowie der Stadt Düsseldorf (Angermund, Kalkum, Wittlaer) zugeschlagen.
Aus diesem Anlass hat sich ein Arbeitskreis, bestehend aus Mitgliedern der örtlichen Vereine in den ehemaligen Angerland-Gemeinden (Angermunder Kulturkreis e. V., Kulturkreis Hösel e. V., Kulturkreis Kalkum e. V., Heimat- und Kulturkreis Wittlaer e. V., Verein Linforfer Heimatfreunde e. V., Verein für Heimatkunde und Heimatpflege Ratingen e. V.) gebildet, um dieses Jubiläum nicht nur gebührend zu würdigen, sondern vor allem an das alte Amt Angerland (bis 1950 Amt Ratingen-Land) zu erinnern.
Geplant sind eine Veröffentlichung des Stadtarchives Ratingen (Titel: "David gegen Goliath"), eine Fahrradkarte sowie eine Wanderausstellung zum Thema, die bei der zentralen Auftaktveranstaltung am 18. Mai 2025 auf Schloss Linnep präsentiert werden soll.
ab 2024
Kreisarchiv Mettmann: Bestandserschließung Wiedergutmachungsakten
"Die Erforschung der Wiedergutmachung nationalsozialistischen Unrechts stellt einen ebenso aktuellen wie bedeutsamen Gegenstand der Geschichtswissenschaft dar." (Thomas Grotum, Universität Trier, auf dem Symposium zur Wiedergutmachung am 16. November 2023 in Trier)
Die Forderung nach einer "Wiedergutmachung" nationalsozialistischen Unrechts wurde unmittelbar nach Kriegsende seitens der Opfergruppen ventiliert. Ein erster Erfolg konnte bereits auf der Pariser Reparationskonferenz Ende 1945 erzielt werden, auf der Juden als besondere Gruppe, die Anrecht auf Entschädigung haben sollten, anerkannt wurden. "Wiedergutmachung" fungierte in diesem Zusammenhang als Oberbegriff, der zum einen die Rückerstattung feststellbarer, zu Unrecht entzogener Vermögenswerte, zum anderen die Entschädigung für Schäden an der Person umfasste. Im Gegensatz zur "Entschädigung" war die "Rückerstattung" auf legislativer Ebene relativ einfach zu regeln und konnte bereits durch das am 10. November 1947 durch die Amerikaner erlassene Militärregierungsgesetz Nr. 59 umgesetzt werden.
Die Entschädigung für Opfer rassischer und politischer Verfolgung kam allerdings nur sehr viel schleppender in Gang. Und auch hier war es die amerikanische Zone, die nach mehrjähriger Improvisation auf Länderebene den entscheidenden Anstoss zur gesetzlichen Regelung der Wiedergutmachung gab. Sie legte Ende Juli 1948 den Entwurf eines US-zonalen Entschädigungsgesetzes vor, das zum 1. April 1949 in Kraft trat. Im Folgenden blieb es jedoch nicht bei einem einzelnen Gesetz, sondern es entwickelte sich ein komplexes Gesetzeswerk, dessen experimenteller Charakter zunächst jedweder Systematik entbehrte. Eine vereinheitlichte Wiedergutmachungspraxis auf Bundesebene wurde erst mit Erlass des Bundesergänzungsgesetzes im Jahre 1953 (BEG v. 18.09.1953, in: BGBl/I, S. 1387-1408) erreicht. In diesem Gesetz noch nicht benannte Opfergruppen wurden schließlich im Bundesentschädigungsgesetz von 1956 ergänzt (...).
1953 wurde eine Entschädigungsfrist von etwa zehn Jahren avisiert: per 31. März 1963 sollten sämtliche Anträge nach dem BEG abgeschlossen sein. Mit dem BEG-Schlussgesetz von 1965 wurde jedoch eine Verlängerung zum 31. Dezember 1969 eingeräumt. Ende 1972 waren nur noch 1,7 % der Anträge offen. Während die Rückerstattung also bereits in den 1960er Jahren weitestgehend abgeschlossen werden konnte, blieb zu erwarten, dass die Entschädigung vor allem aufgrund der Rentenzahlungen noch bis zum Jahr 2000 weiterlaufen würde. Im Ergebnis wurden im Zusammenhang mit der "Wiedergutmachung nationalsozialistischen Unrechts" etwa 4,4 Millionen angemeldete Ansprüche abgewickelt.
Im Kreisarchiv Mettmann lagern nach erster Übersicht etwa 500 Akten aus dem Bestand der Wiedergutmachungsämter des Kreises. Sie werden ab Ende 2024 gereinigt und umgebettet und systematisch erschlossen, um diesen wertvollen Bestand zugänglich zu machen. In diesen Wiedergutmachungsakten, die Anträge politisch, rassisch und religiös Verfolgter beinhalten, finden sich neben den entschädigungsrelevanten Vorgängen allgemeine Schilderungen der jeweiligen Verfolgungssituation während der NS-Zeit.
2023 | 2024
Arolsen Archives: Projektmitarbeit Displaced Persons
Die Nazis verfolgten und ermordeten Millionen von Menschen. Ihre Taten sind in unzähligen Dokumenten belegt. Insgesamt weisen die Dokumente im Arolsen Archiv das Schicksal von 17,5 Millionen Menschen nach! Um jede und jeden Einzelnen auch namentlich im Online-Archiv auffindbar zu machen, müssen die Namen in eine Datenbank eingetragen werden. So soll unter dem #everynamecounts das weltweit größte digitale Denkmal für die Opfer des Nationalsozialismus entstehen.
Anlässlich des internationalen Holocaust-Gedenktages am 27. Januar rufen die Arolsen Archives dazu auf, bei #everynamecounts mitzumachen und starten eine neue Challenge: Ziel ist es, in einer Woche gemeinsam mit Freiwilligen 30.000 Dokumente von Überlebenden der NS-Verfolgung zu digitalisieren. Dabei geht es konkret um die so genannten Displaces Persons (DPs) mit besonderem Blick auf das Lager Bremen-Grohn, das zwischen 1948 und 1952 eines der größten und wichtigsten DP-Camps der Nachkriegszeit war. Ihre Daten sind in der so genannten Auswandererkartei Bremen festgehalten, die im Staatsarchiv Bremen aufbewahrt wird.
Zu der Challenge siehe:
2023 | 2024
Stadtarchiv Schwerte: Bestandserschließung
Das Stadtarchiv Schwerte verfügt über einen Aktenbestand, der in den 1990er Jahren unfachgemäss eingelagert und aufgrund fehlender Personal- und Raumkapazitäten in Vergessenheit geraten war. Dabei handelt es sich um 695 Kartons mit unterschiedlichem Inhalt und Umfang. Neben Amtsblättern und Gesetzessammlungen, Tageszeitungen und Zeitschriften, Büchern und Vereinsnunterlagen umfasst das Konvolut mit einem Umfang von etwa 400 Kartons ältere Aktenbestände der Stadtverwaltung Schwerte, die bis in das 19. Jahrhundert zurückreichen.
Dank einer großzügigen Spende der Sparkasse Dortmund (Filiale Schwerte) sowie der Unterstützung des LWL-Archivamtes war es möglich, in einem zunächst auf ein Jahr terminiertes Projekt die Archivalien zu sichten, zu bewerten, zu reinigen und zu erfassen.
2022 | 2023
Stadtarchiv Neuss: Redaktion Schulgeschichte der Stadt Neuss, Bde. 2 und 3
Das Stadtarchiv Neuss hat in den vergangenen Jahren zielgerichtet die historische Überlieferung der städtischen Schulgeschichte gesichert. Diese äußerst breite Quellenbasis wurde von dem ehemaligen Schulleiter Dr. Hans-Jürgen Belke erstmals zusammengestellt.
Die auf fünf Bände angelegte Geschichte der Schulen in der Stadt Neuss soll einen umfassenden Überblick über die historischen Entwicklung des Neusser Schulsystems ermöglichen. Eine solch zusammenhängende Darstellung ist ein Novum und bisher bundesweit einmalig.
2020 konnte der erste Band - Die Neusser Schulen vom Beginn der Preußenzeit bis zum Ende des Königreichs Preußen (1815 - 1918) - vorgelegt werden. Weitere vier Bände sollen 2023 und 2024 erscheinen.
Presseberichterstattung:
https://www.neuss.de/presse/archiv/2021/02/10-02-2021-geschichte-der-schulen-in-neuss
2021 | 2022
Historisches Online-Lexikon für den Kreis Mettmann und seine Städte
Die Geschichte des Kreises Mettmann und seiner Vorgängerkreise reicht bis in das Jahr 1816 zurück, die Geschichte einzelner kreisangehöriger Gemeinden sogar teilweise bis ins Mittelalter. Historische Informationen sind für den Laien oft schwer auffindbar oder kompliziert zu recherchieren. Hier will das Projekt mit einer Online-Enzyklopädie Abhilfe schaffen: Auf einer digitalen Plattform wird die Information gebündelt aufbereitet. Im Fokus stehen dabei kreisgeschichtlich relevante Ereignisse, Personen, Orte, Institutionen und Daten. Außerdem sollen Stichwörter aus den Bereichen Topografie, Bauwerke und Denkmäler, Kultur, Kunst, Politik, Wirtschaft und Brauchtum einbezogen werden. Dabei kann die Palette an möglichen Themen mit Bezug zum Kreis oder zu den kreisangehörigen Städten beliebig erweitert werden. Ergänzt werden die Inhalte nach Quellenlage durch multimediale Elemente wie Fotos und Filme, Karten, Pläne oder Grafiken.
Das Lexikon ist seit Januar 2023 mit einer ersten Stichwortsammlung, die zukünftig weiter wachsen soll, unter der Domain www.kreislexikon-mettmann.de zu finden.
Presseberichterstattung:
https://www.youtube.com/watch?v=lxV1En7vzWM
2021 | 2022
WissensWandel - Digitalisierungsprojekt im Stadtarchiv Schwerte
Die Corona-Pandemie hat ab März 2020 verheerende Folgen für die Kultur gehabt. Mit dem Förderprogramm WissensWandel unterstützt der Deutsche Bibliotheksverband (dbv) Bibliotheken und Archive bei ihrer digitalen Weiterentwicklung. Das Programm ist Teil des Rettungs- und Zukunftsprogramms Neustart Kultur der Bauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) und soll einen Beitrag dazu leisten, die Folgen der Corona-Pandemie für Archive und Bibliotheken zu mildern.
Ziel ist es, die Institutionen dabei zu unterstützen, ihre umfangreichen Bestände unabhängig von einer Nutzung vor Ort zugänglich zu machen, sie in deutlich größerem Umfang als bisher zu sichern, digitale Formate der Wissens- und Informationsvermittlung und ein nachhaltiges Angebotsportfolio mit einer Kombination aus digitalen und analogen Services dauerhaft zu etablieren.
Mittels eines professionellen Buch-Scanners, der aus den Projektmitteln angeschafft werden konnte, werden nunmehr 108 im Stadtarchiv Schwerte lagernde Urkunden aus dem 14. bis 18. Jahrhundert digitalisiert. Sie bilden einen wertvollen Bestand aus der Frühzeit der Schwerter Stadtgeschichte, darunter befinden sich auch die im Jahre 1397 verliehenen Stadtrechte. (Quelle: StA Schwerte, UR 0005a)
Presseberichterstattung:
https://ruhrblick.info/das-digitalisierungsprojekt-im-stadtarchiv-schwerte-nimmt-formen-an/
2021
Ausstellung "Hier ist meine Heimat - Jüdisches Leben im Kreis Mettmann"
Aus Anlass des Festjahres "1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland" präsentiert der Kreis Mettmann seine erste virtuelle Ausstellung. In "Hier ist meine Heimat - Jüdisches Leben im Kreis Mettmann" wird der Betrachter, ausgehend von der Gegenwart, durch die verschiedenen Phasen der jüdisches Existenz geführt. Hier wird nicht nur gezeigt, wie sich Judentum in der rheinischen Region entwickelt hat und was die besonderen jüdischen Sitten und Gebräuche sind, sondern auch und ganz wesentlich, dass Jüdinnen und Juden heute Teil unserer Gesellschaft sind und zu Deutschland gehören. Nach einem allgemeinen Teil, der immer wieder auch den Blick auf das Kreisgebiet Mettmann richtet, wird jede der zehn kreisangehörigen Städte einzeln in einem kurzen historischen Überblick dargestellt.
Die Ausstellung ist eingebunden in das bundesweite Festjahr "321-2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland", das der Verein #2021JLID - Jüdisches Leben in Deutschland e. V. mit seiner Geschäftsstelle in Köln organisiert und koordiniert.
Ab Juli 2021 auf den Seiten der Deutschen Digitalen Bibliothek abzurufen unter:
https://ausstellungen.deutsche-digitale-bibliothek.de/juedischesleben-kreismettmann
2020
Überarbeitete Neuauflage der Dokumentation "Geschichte des KZ-Außenlagers Buchenwald im Reichsbahnausbesserungswerk Schwerte"
Von April 1944 bis Januar 1945 existierte in Schwerte-Ost am Ort des ehemaligen Reichsbahn-ausbesserungswerkes ein Außenlager des KZ-Buchenwald. Die hier zur Zwangsarbeit eingesetzen Häftlinge waren Sinnbild eines Regimes, das sich rücksichtslos der Arbeitskraft seiner Opfer bedient hat. Bereits 1989 erschien eine erste Veröffentlichung zu der Geschichte des Lagers, die vor dem Hintergrund der noch in den 1980er Jahren nur spärlich vorliegenden Quellen erste grundlegende Ergebnisse vorlegen konnte. Die jetzt vollkommen überarbeitete Fassung bündelt die Forschungsergebnisse der letzten Drei Jahrzehnte und schreibt die Ergebnisse von 1989 fort.
Das Projekt ist initiiert vom Kultur- und Weiterbildungsbetrieb (KuWeBe) der Stadt Schwerte und wird finanziell gefördert mit Mitteln der Kulturstiftung der Sparkasse Schwerte.
Erscheinungstermin: November 2020, zu beziehen im lokalen Buchhandel
Presseberichterstattung:
https://ruhrblick.info/neuauflage-der-dokumentation-zum-kz-aussenlager-buchenwald/
https://emag.lokalkompass.de/titles/ora/11324/publications/3848/pages/2
2018
100 Jahre Frauenwahlrecht
Ein Ausstellungsprojekt in Zusammenarbeit mit der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Velbert und dem Stadtarchiv Velbert, Eröffnung: 14. Januar 2019 (Stadtbücherei Velbert)
Archivleiter Christoph Schotten mit der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Velbert, Sabine Reucher
2017
Ratingen und seine Grünanlagen
Die in der Ballungsrandzone der Landeshauptstadt Düsseldorf liegende Stadt Ratingen besteht zu über zwei Dritteln aus Freiflächen und ist damit die "grüne Lunge" der Region. Mehr als 146 Hektar öffentliche Grünanlagen, Grünzüge und Grünverbindungen unterschiedlicher Größe und Gestalt prägen die Stadt und bieten vielfältige Erholungsmöglichkeiten - darunter so namhafte Anlagen wie Schloss Landsberg, der Poensgenpark, der Freizeitpark Volkardey, große Waldgebiete und eine Vielzahl von ausgewiesenen Natur- und Landschaftsschutzgebieten.
Dem zugrunde liegt eine solide Gesamtkonzeption, auf welche die Stadt Ratingen, namentlich der ehemalige Amtsleiter Manfred Fiene, seit den 1980er Jahren großen Wert gelegt hat. Im Ergebnis präsentiert sich Ratingen heute als grüne Stadt mit hohem Erholungs- und Freizeitwert. Aus der Vielzahl der in den zurückliegenden rund vier Jahrzehnten geplanten und realisierten Projekte wird an ausgewählten Beispielen mit Hilfe von Karten, Plänen, Luftbildern und vielen Fotos die öffentliche Freiraumentwicklung in Ratingen dargestellt.
Buchpräsentation auf dem Neujahrsempfang am 18. Januar 2018 in Ratingen. V. l. n. r.: Manfred Fiene (ehem. Amtsleiter Kommunale Dienste), Bürgermeister Klaus Pesch, Frank Licht (ehem. Amtsleiter Kommunale Dienste), Autorin Dr. Andrea Niewerth
2017
Begleitung von Ron Gompertz bei seinen Familienrecherchen
Ron Gompertz ist der Enkel von Leo Gompertz, dem Inhaber des Pelzhauses Gompertz auf der Bahnhofstraße in Gelsenkirchen. Unter dem Eindruck des nazionalsozialistischen Terrorregimes und der daraus resultierenden Arisierung des Wohn- und Geschäftshauses der Familie, flohen die Gompertz' im Januar 1939 über Holland in die USA. Fast 80 Jahre danach hat Ron Gompertz, der mittlerweile die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt, angefangen, die Geschichte der Familie aufzuarbeiten.
Presseberichterstattung:
https://www.waz.de/staedte/gelsenkirchen/die-dunkle-vergangenheit-nicht-vergessen-id212646109.html
2016
Der Poensgenpark in Ratingen
Buchvorstellung am 26. Oktober 2016 in Ratingen. Personen v. l. n. r.: Anja Waury (Vorsitzende verkehrsverein Ratingen e. V.), Bürgermeister Klaus Pesch, Dr. Andrea Niewerth, Michael Lumer (Vorsitzender Heimatverein Ratingen e. V.)
Die Gewitterfront des Tiefdruckgebietes Ela überzog am 9. und 10. Juni 2014 vor allem Nordrhein-Westfalen, Hessen und Niedersachsen mit Unwettern. Der Orkan hat in Ratingen teilweise zu massiven Schäden in Parks und Grünanlagen sowie an Straßenbäumen geführt. Am 9. Juni 2014 wurde dabei auch der denkmalgeschützte Poensgenpark mit voller Wucht getroffen. Wertvolle Einzelbäume und flächiger Waldbestand wurden niedergelegt, die historische Kastanienallee in erheblichem Maße zerstört. Insgesamt wurden über 50 der teilweise mehr als 100 Jahre alten Bäume vernichtet. In nur wenigen Minuten hat der "Sturm der Verwüstung" den Lieblingspark der Ratinger Bevölkerung für Jahrzehnte verändert.
Die lange erwartete Neuauflage der 2007 zum 100-jährigen Bestehen des Parks verfassten Festschrift soll nunmehr nicht nur die touristischen Erfolge der vergangenen Jahre betrachten, sondern vor allem auch Sturm Ela und seine Auswirkungen thematisieren. Das wesentlich überarbeitete und erweiterte Werk ist ab Juli 2016 erhältlich.
Zu den Auswirkungen des Orkans Ela in Ratingen siehe auch die Presseberichterstattung:
www.rp-online.de/nrw/staedte/ratingen/orkan-hat-den-poensgenpark-veraendert-aid-1.4440986
2015 | 2016
Archivpädagogisches Konzept für das Stadtarchiv Schwerte
Unter dem Titel "Zurück in die Vergangenheit" wurde ein umfassendes Konzept für Schülerinnen und Schüler der Schwerter Grundschulen entworfen. Hierbei erwerben die Kinder bei einem etwa dreistündigen Besuch im städtischen Archiv nicht nur fachliche und methodische Kompetenzen, sondern sie erfahren auch etwas über die Archivarbeit an sich. Als Belohnung erhalten sie die Bezeichnung "Mini-Archivar" und ihre Werke werden im Stadtarchiv verzeichnet und abgelegt.
Unterstützt wurde das Projekt im Rahmen des Förderprogrammes "Archiv und Schule" des Ministeriums für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW.
Beate Schwietz (Stadtarchiv Schwerte, links) und Dr. Andrea Niewerth bei der archivpädagogischen Veranstalltung mit Schülerinnen und Schülern der Albert-Schweizer-Grundschule, Schwerte am 26. Januar 2016.
Presseberichterstattung:
blickwinkel-schwerte.de/neu-in-schwerte-grundschulkinder-sind-seit-dienstag-mini-archivare/
22. November 2013
Tagung: "Zwischen Kriegsbegeisterung und Katastrophe: Die Rezeption des Ersten Weltkrieges in Rheinland und Westfalen"
Anlässlich des 20-jährigen Bestehens des Vereins "Historikerinnen und Historiker vor Ort e.V." widmete sich die Jahrestagung 2013 dem Ersten Weltkrieg, dessen Ausbruch sich 2014 zum 100sten Mal jährte. Inhalt der Tagung war die zeitgenössische Rezeption des Krieges.
Eröffnungsredner der Veranstaltung war Prof. Dr. Jürgen Reulecke (Justus-Liebig-Universität Giessen), der einleitend die Vorkriegssituation 1914 darstellte. Daneben wurden z.B. der Arbeitskräfteeinsatz an der Heimatfront (durch Erik Kleine-Vennekate, Stadrachiv Ratingen) oder auch die Kriegswahrzeichen als soziale Konstruktion der Heimatfront (durch Alfred Hintz, Schwerte) referiert.
2012 | 2013
"Mein geliebtes Ilsekind" - Projekt mit dem Jüdischen Museum Westfalen
Elise Hallin (geb. Ilse Reifeisen), Jg. 1926, überlebte als einziges Mitglied ihrer Familie den Holocaust. Während ihre Eltern nicht mehr aus Deutschland flüchten konnten, wurde die Tochter noch im Dezember 1939 mit einem der so genannten Kindertransporte nach Schweden gerettet.
Von Dezember 1939 bis zur Deportation der Eltern im Januar 1942 entwickelte sich ein intensiver Briefwechsel zwischen den nun in Gelsenkirchen wohnhaften Eltern und der in Schweden lebenden Tochter. Die Briefe spiegeln nicht nur die Erziehungs- und Bildungsvorstellungen von Gertrud und Simon Reifeisen wider, sondern gleichermaßen die sich sukzessive verengenden Lebensbedingungen für Juden in Deutschland.
Diese Quellen, ca. 170 Briefe und Postkarten der Eltern und anderer Verwandter, haben sich im Besitz von Elise Hallin erhalten und wurden 2011 dem Jüdischen Museum Westfalen in Dorsten übergeben. Eine kommentierte Edition dieser Materialien erscheint im Herbst 2013. Mit dieser Publikation liegt erstmals eine Dokumentation zu den Kindertransporten nach Schweden vor. Bisher lag der Focus der Forschung vor allem auf England, das bis Ende 1939 mit Abstand die meisten jüdischen Kinder aufgenommen hat. Schweden dagegen wurde bisher als Aufnahmeland kaum betrachtet, detaillierte Informationen zu den Abläufen suchte man vergebens.
Interview mit Elise Hallin am 23. November 2012 in deren Stockholmer Wohnung: